Für eine bessere Wirtschafts- und Energiepolitik in Bayern

von links: Dirk Peschutter, Albert Duin, Heinz Hilgendorf, Dr. Jörg Buse

Albert Duin, MdL und Sprecher der Bayerischen FDP Landtagsfraktion für die Politikfelder Wirtschaft, Energie und Tourismus hielt das Eingangsreferat zur Podiumsdiskussion mit Schwerpunkten zur gegenwärtigen Inflation, Wachstumsschwäche und Energieversorgung. Er bezog insbesondere Stellung zu notwendigen Wachstumsimpulsen für das Bayerische Handwerk und zur Verbesserung der wirtschaftlichen Perspektiven für den Mittelstand.

In der anschließenden von dem FDP Kreisvorsitzenden RO-L, Dipl.-Ing. Heinz Hilgendorf, moderierten Podiumsdiskussion mit Albert Duin, MdL und den Landtagskandidaten der Rosenheimer FDP Stimmkreise Dirk Peschutter und Dr. Jörg Buse wurden diese wichtigen Themen vertieft. Zahlreiche Fragen aus dem interessierten Publikum der gut besuchten Veranstaltung wurden engagiert diskutiert und sehr fundiert von den Podiumsteilnehmern beantwortet.

MdL Albert Duin sagte u.a., dass der Staat kein Einnahmeproblem sondern ein Ausgabenproblem habe. Im Energiebereich bräuchten wir einen realistischen Ansatz unter Beachtung realisierbarer Zeiträume. Energie für Bayerns industrielle, betriebliche und kommunale Bedarfe würde immer zu größeren Anteilen importiert werden müssen. Konzepte für Speicher, Netz und Ausbau der Energiemenge müssten durch moderne innovative Technologien gestärkt werden. Er bedauerte die Entscheidung der Bundesregierung zur Abschaltung der verbliebenen Kernkraftwerke, der Weiterbetrieb wäre noch einige Zeit zur Erzeugung klimaneutraler, grundlastfähiger Stromversorgung wichtig gewesen. Nun müssten wir zwischenzeitlich leider Atomstrom aus Nachbarländern importieren und Strom aus klimaschädlichen Kohlekraftwerken beziehen.

Dr. Jörg Buse benannte den Wirtschaftsmotor Mittelschicht als wichtigen Faktor. Arbeit müsse sich wieder lohnen und wir bräuchten niedrigere Energiepreise und weniger steuerliche Belastungen. Mehr Netto vom Brutto sei die Devise. Einig waren Dr. Jörg Buse und Dirk Peschutter mit Albert Duin, dass der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften kurzfristig nur dadurch behoben werden könnte, dass das neue Einwanderungsgesetz mit einem Punktesystem nach kanadischem Muster konsequent umgesetzt würde. Illegale Einwanderung sollte gleichzeitig kontrolliert und möglichst im EU Rahmen reduziert werden.

Industriemeister Dirk Peschutter äußerte seine fachliche Sicht zur Realisierung der Maßnahmen des viel diskutierten Gebäudeenergiegesetzes. Er sähe im ersten Schritt eine Möglichkeit der Umsetzung vorrangig bei Neubauten. Die Bürger und das Handwerk wüssten in der Regel selbst am besten, wie und wann man die individuelle Heizungsmodernisierung realisiert, wie man sie finanziert und welche Subventionen vom Staat benötigt werden. Zeitnahe Aufklärung, Information und bessere Kommunikation des Staates und der Kommunen wären hier gefordert. Peschutter benannte darüber hinaus notwendige Problemlösungen aus Erfahrungen seiner beruflichen Praxis. So sollten Firmengründungen in Zukunft unbürokratischer und schneller „an nur einem Schalter“ möglich werden. Die duale Ausbildung müsste schon an den Grund- und Mittelschulen unterstützt werden. Das Handwerk wäre beim Bau unserer Infrastruktur ein Schlüssel zur Lösung unserer Energieversorgungsprobleme. Junge Menschen könnten im Handwerk eine sichere Zukunft finden, „der Meister ist genau so viel Wert wie der Master“.